„Schon wieder eine Gedenkstunde- muss das wirklich sein?“
Ja! Und keiner, der am 8.März dabei war, als die Erinnerungsstätte an 8 Schöneicher Schulkinder, die beim Bombenangriff auf Erkner am 8.3.1944 ums Leben kamen, hat es bereut.

Es wurde eine Stunde voller Emotionen, begleitet von einfühlsamer Musik von Christoph Rose.
Schon die Begrüßung durch Ingeborg König, die den Krieg als Zehnjährige in Köpenick erlebte und die Initiatorin der Neugestaltung der Grabstelle war, brachte die ZuhörerInnen zum Nachdenken über das unsägliche Leid , das ein Krieg über die Menschen bringt.
Die Recherchen Erkneraner Gymnasiastinnen und ihr Gespräch mit einer Zeitzeugin brachten uns dann die 8 Kinder näher. Für jeden einzelnen Jungen hatten die Schülerinnen eine Tontafel individuell gestaltet und mit dem Namen versehen. „Die Jungs hätten heute vielleicht selbst ein langes Leben gelebt, wären heute vielleicht selbst schon nicht mehr, hätten aber Spuren und Kinder und Kindeskinder hinterlassen. Ihr Tod macht noch heute traurig. Gestohlene Möglichkeiten, zerstörtes Leben.“- so schrieb mir eine Freundin.

Wichtig wurden für uns die Worte aus einem Gebet, dass Kerstin Lütke vor 21 Jahren an gleicher Stelle sprach und die immer noch gültig sind: „Herr, wir danken Dir für jede Gedenkarbeit, für jede lebendige Geste der Trauer, die Angehörigen zeigen, dass ihre Lieben und ihre eigene Trauer nicht vergessen sind. Gedenken ist Arbeit für den Frieden…“

Als zum Abschluss Udo Lindenbergs Lied „Wozu sind Kriege da?“ ertönte, floss so manche Träne unter den Gästen.

Danke an alle, die an der Gestaltung der Grabstelle mit Rat und Tat oder ihrem Wissen oder finanzieller Unterstützung beteiligt waren.

Und wer nicht dabei sein konnte: besuchen Sie doch die Erinnerungsstätte einfach mal bei einem Spaziergang über den Waldfriedhof. Wenn Sie vor der Kapelle stehen, leuchten Ihnen linkerhand das frisch getischlerte Kreuz, die hellen Tontafeln und die üppige Blumenschale schon entgegen…
Foto: Große